Psychotherapie
Im Laufe des Lebens durchlebt jeder Mensch Krisen und Probleme. In der Regel schafft man es, diese Situationen allein oder mit Hilfe von Familie oder Freunden zu bewältigen. Manchmal geht es einem psychisch jedoch so schlecht, dass das Leben stark beeinträchtigt wird. Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie zusätzliche Hilfe und Unterstützung benötigen, um sich aus einer solchen kritischen Situation zu befreien, können Sie, ebenso wie bei körperlichen Erkrankungen, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Psychotherapie heißt wörtlich übersetzt: "Die Behandlung der Seele oder seelischen Leidens". Dies geschieht mithilfe von wissenschaftlich anerkannten Verfahren, Methoden und Techniken. Sie beinhaltet eine gezielte persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Denken, Fühlen und Verhalten. Es sollen gemeinsam definierte Ziele erreicht, die seelischen Beeinträchtigungen gelindert und im besten Fall die Erkrankung geheilt werden.
Zur Behandlung psychischer Erkrankungen gibt es unterschiedliche Verfahren. Von den gesetzlichen Krankenkassen werden die Kosten übernommen für
Verhaltenstherapie
Analytische Psychotherapie
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Systemische Therapie
Welches Verfahren für Sie in Frage kommt, erläutere ich mit Ihnen während der Sprechstunde.
Aufgrund meiner mehrjährigen Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie arbeite ich vor allem mit verhaltenstherapeutischen Techniken.
Verhaltenstherapie
In der Verhaltenstherapie steht das aktuelle Problem und seine Bewältigung im Vordergrund.
Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass unsere Psyche und unser Verhalten durch die Erfahrungen geprägt sind, die wir im Leben machen und dass viele unserer psychischen Eigenschaften, Verhaltensmuster und Fähigkeiten erlernt sind. Psychische Erkrankungen können je nach genetischer Empfindlichkeit des Einzelnen durch belastende Erfahrungen ausgelöst werden. Sie können Stress auslösen, der sich in körperlichen und psychischen Reaktionen auf die Belastungen zeigt. Sind die Belastungen zu groß oder dauern sie zu lange an, können daraus psychische Erkrankungen entstehen.
Auch in der Verhaltenstherapie ist es bedeutsam, wie Sie Ihre Beziehungen gestalten und wie Sie mit Konflikten umgehen. Ich suche mit Ihnen gemeinsam nach Erklärungen, betrachte mit Ihnen Ihre Denkmuster und überlege mit Ihnen gemeinsam, wie Sie diese ändern können. Dabei geht es darum, Ihre Annahmen über das, was passieren könnte, zu hinterfragen und neue Wege auszuloten. Die Verhaltenstherapie erfordert eine aktive Mitarbeit und ist daher immer eine Hilfe zur Selbsthilfe. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass Sie zwischen den Therapiestunden neue Verhaltensweisen ausprobieren und erlernte Fähigkeiten eigenständig üben. Ich werde Ihnen dabei helfen, besser zu verstehen, wie Sie Ihre Beziehungen gestalten und wie Sie Ihr Verhalten so ändern können, dass Sie besser zurechtkommen und somit weniger leiden.
Psychotherapeutische Sprechstunde
Eine Behandlung beginnt mit einer psychotherapeutischen Sprechstunde, in der geklärt wird, ob eine psychische Erkrankung vorliegt und ob eine ambulante Psychotherapie erforderlich bzw. indiziert ist. Ich erläutere Ihnen welches Therapieverfahren und welches Setting (Einzel- oder Gruppentherapie) angemessen ist. Erst dann wird entschieden, ob die weitere Behandlung in meiner Praxis weitergeführt werden kann und soll.
Folgende Behandlungen können sich an die psychotherapeutische Sprechstunde anschließen: eine Akutbehandlung oder Probegespräche („probatorische Sitzungen“) zur Einleitung einer längerfristigen ambulanten Psychotherapie.
Psychotherapeutische Akutbehandlung
Bei besonders dringendem Behandlungsbedarf kann eine Akutbehandlung durchgeführt werden. Diese dient der Stabilisierung in Krisensituationen, so dass Sie eine erste Entlastung erfahren.
Auf eine solche rasche Hilfe haben Sie beispielsweise Anspruch, wenn Sie sonst schwerer oder chronisch erkranken würden, nicht mehr arbeiten könnten oder andernfalls ins Krankenhaus eingewiesen werden müssten.
Ambulante Psychotherapie
Die ambulante Psychotherapie dient der intensiven, langfristigen Bearbeitung einer psychischen Erkrankung. Die Dauer einer Psychotherapie ist abhängig vom individuellen Therapieziel und vom Verlauf der Therapie. Zu Beginn ist der Aufbau einer vertrauensvollen, tragfähigen Beziehung wichtig, da sie die Basis für die gemeinsame Arbeit und das Gelingen der Therapie darstellt, d.h. “die Chemie sollte stimmen.”
Sind die Voraussetzungen für ein Psychotherapie erfüllt, wird diese bei Ihrer Krankenkasse beantragt.
Sobald die Kostenübernahme durch die Krankenkasse geklärt ist, formulieren wir gemeinsam möglichst konkrete Therapieziele: Was möchten Sie erreichen? Was ist erforderlich und wie kommen wir gemeinsam dahin? Dazu wird ein individuelles Erklärungsmodell erstellt, das heißt, wir suchen und sammeln gemeinsam frühere, vorausgehende Bedingungen sowie Auslöser Ihrer Probleme und den Grund, warum Sie sie nicht verändern können und somit aufrechterhalten. Im Anschluss werde ich je nach Diagnose verschiedene verhaltenstherapeutische Techniken und Interventionen durchführen, die ich Ihnen natürlich vorher transparent und verständlich erkläre. In den Therapiesitzungen überlegen und entwickeln wir gemeinsam Übungen, die Sie eigenverantwortlich und eingebunden in Ihre Möglichkeiten in der Zeit zwischen den Therapiestunden in Ihrer alltäglichen Umgebung weiter üben können. Die hierbei gemachten Erfahrungen, Probleme oder neuen Perspektiven werden wiederum in der Therapiesitzung besprochen und weiterentwickelt. Denn nur wenn Sie wirklich verstehen, warum und in welcher Form meine vermittelnden Vorschläge sinnvoll und richtig sind, können Sie gut mitarbeiten und somit selbständig ein gutes und dauerhaftes Therapie-Ergebnis erreichen. Im Verlauf Ihrer Therapie wird immer wieder geprüft, ob sich bereits die gewünschten Erfolge eingestellt haben. So kann ich in meiner Vorgehensweise individuell auf Sie eingehen und die Übungen jederzeit neu anpassen. Gegen Ende Ihrer Verhaltenstherapie sollten Sie über Ihre Erkrankung und über Ihre persönlichen Bewältigungsstrategien möglichst genau Bescheid wissen, so dass Sie auf eventuell auftretende Krisen optimal vorbereitet sind. Im Grunde genommen wird durch meine Verhaltenstherapie vor allem "Hilfe zur Selbsthilfe" geleistet.
Kosten einer Verhaltenstherapie
Gesetzlich versicherte Patient*innen
Psychotherapie ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung, das heißt, die gesetzlichen Kassen übernehmen grundsätzlich die Kosten für eine Psychotherapie.
Als Psychotherapeut mit Kassenzulassung kann ich mit allen gesetzlichen Krankenkassen abrechnen.
Nach telefonischer Terminabsprache können Sie ohne Überweisung direkt in meine Sprechstunde kommen. Sie benötigen dafür lediglich Ihre Krankenversicherungskarte.
Privat Versicherte und Beihilfe-Berechtigte
Die Leistungen der privaten Krankenversicherung sind nicht einheitlich geregelt. Wenn Sie privat versichert sind, müssen Sie prüfen, was in Ihrem Vertrag steht. Das kann von Kasse zu Kasse sehr unterschiedlich sein.
Einige private Krankenversicherungen schränken die Leistungen bei psychischen Erkrankungen grundsätzlich ein. Andere lehnen es ab, überhaupt psychische Erkrankungen zu versichern, wenn der Versicherte in den 5 Jahren vor Vertragsabschluss psychisch erkrankt war.
Für Beamte übernimmt die Beihilfe einen Teil der Kosten für die Behandlung durch Psychotherapeuten. Im Allgemeinen zahlt die Beihilfe etwa 50 % der Kosten und die Privatversicherung ebenfalls 50 %. Dafür müssen die Versicherten einen Antrag stellen. Das Antrags- und Genehmigungsverfahren der Beihilfe lehnt sich im Wesentlichen an die Regelungen der gesetzlichen Krankenversicherung an.
Als niedergelassener Psychotherapeut mit Kassenzulassung kann ich mit privaten Krankenver-sicherung und der Beihilfe abrechnen. Bitte informieren Sie sich am besten vorher bei Ihrer Versicherung.
Falls Sie noch weitere Fragen zum Thema Psychotherapie haben, folgen Sie bitte folgendem Link: